"Ars longa, vita brevis"
Die Kunst ist lang, das Leben kurz. Dieser Spruch stand meine ganze Kindheit über auf einem Kühlschrank-Magneten in unserer Küche. Heute steht der Spruch als Tattoo auf meinem Arm.


Aufklärung. Visualisierung. Tabubrechen. Das Erstellen einer Komfortzone. Und das Verlassen von dieser. Das ist Kunst für mich. Ein kreatives Schaffen und ein Ausdruck von meinem Wunsch nach Vielfalt und Repräsentation. Repräsentation meiner eigenen Gedanken und Ängste, aber auch der meiner Mitmenschen.


Ich bin eine queere Feministin, aufgewachsen in einer patriarchalen Welt, in der mein Körper seit meiner Geburt von Politiker:innen und sozialen Medien instrumentalisiert und stigmatisiert wird. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis ich aktiv wurde. Nach dem Abitur entschied ich mich für ein Studium im sozialen Bereich. Mein Arbeitsalltag ist menschennah. Meine Kunst auch.


Meine Themen drehen sich häufig um den menschlichen Körper. Mehrere meiner Reihen befassen sich mit der Normalisierung verschiedener Körper(-teile), denen es an Repräsentation fehlt. Vulnerabilität ist ein großes Stichwort in meinen Werken.

Ich sehe mich als Multimedia-Artist, die sich gerne mit Kunstserien beschäftigt. Auf sie festlegen möchte ich mich jedoch nicht. Das Ausprobieren verschiedener Techniken und Kunstformen macht mir Spaß. Die Ideologie in meinen Werken bleibt gleich, die Umsetzung variiert.


Ars longa, vita brevis. "Das geht nie wieder weg", schluchzt meine Mutter. "Tattoos bleiben für immer!".
Für immer... Dabei ist das Leben doch so kurz. Was eine Ironie.